Helgoland/Langeoog (dpa) – Nach der vergeblichen Suche nach Schiffbrüchigen infolge der Frachter-Kollision auf der Nordsee rücken nun die Ermittlungen zur Unfallursache in den Fokus. Sowohl die deutsche Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg als auch die Staatsanwaltschaft Hamburg nahmen Untersuchungen auf. „Unser Fokus liegt darauf, die Unfallursache zu klären unter Einbeziehung sämtlicher Faktoren“, sagte BSU-Direktor Ulf Kaspera. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem weiteren Verfahren wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Noch immer ist nicht klar, warum es Dienstagmorgen zu dem Zusammenstoß in der Deutschen Bucht kam. Bekannt ist, dass das kleinere Küstenmotorschiff „Verity“ beladen mit Stahlblechen auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien war. Der mit 190 Metern Länge größere Frachter „Polesie“ wollte von Hamburg nach La Coruña in Spanien – bis die beiden rund 22 Kilometer südwestlich von Helgoland zusammenstießen. Die „Verity“ sank daraufhin schnell.
Die deutschen Experten der BSU arbeiten mit Ermittlungsbehörden der Flaggenstaaten der beiden Schiffe, Bahamas und Großbritannien, zusammen. Sie wollen nun etwa Verkehrs- und Kommunikationsdaten sichern und auswerten sowie die Schiffsbesatzungen befragen.
An der Unglücksstelle läuft unterdessen der Einsatz weiter. Das Havariekommando übertrug die Einsatzleitung dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Offen ist noch, wie es mit dem Wrack weitergeht. Am Mittwoch wurde eine kleinere Menge ausgetretener Dieseltreibstoff an der Wasseroberfläche registriert.
Zuvor hatten die Rettungskräfte die Suche nach vier vermissten Seeleuten eingestellt. Für die Vermissten gebe es keine Hoffnung mehr, hatte das Havariekommando mitgeteilt. Die Einsatzkräfte gehen daher davon aus, dass insgesamt fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen. Zwei Besatzungsmitglieder konnten kurz nach der Kollision aus dem Wasser gerettet werden. Ein Seemann war kurz nach dem Zusammenstoß tot geborgen worden.
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