Kiel (dpa/lno) – Der Bund und das Land Schleswig-Holstein fördern den Bau von zwei neuen Landstromanlagen im Kieler Hafen mit insgesamt elf Millionen Euro. „Wenn wir von den Reedereien erwarten, dass sie ihre Flotten auf alternative Antriebe umstellen, dann müssen wir landseitig entsprechende Angebote machen“, erklärte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Samstag. Das Bauprojekt am Ostuferhafen hat einen Umfang von 17 Millionen Euro.
Nach Angaben des Seehafens verfügt Kiel durch die neuen Anlagen nun an allen Kreuz- und Fährterminals über Landstrominfrastruktur. Ab 2024 können bis zu sechs Schiffe parallel mit Landstrom versorgt werden. „Bis spätestens 2030 wollen wir alle Schiffe an unseren Liegeplätzen mit grünem Landstrom versorgen“, sagte Seehafen-Geschäftsführer Dirk Claus. Für die kommende Saison plane der Hafen, 40 Kreuzfahrtanläufe über die neu eröffnete Anlage am Ostuferhafen zu versorgen, weitere 60 Anläufe sollen es am Ostseekai sein.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sagte, „seit 2019 investiert der Seehafen Kiel kontinuierlich in den Ausbau der Landstrominfrastruktur“. Mittlerweile verfüge der Hafen über eine der größten Anlagen Europas. „Kiel will auch in Zukunft Vorreiterin in Sachen nachhaltiger Seetourismus und Mobilität sein.“
Der Kieler Hafen verfügt seit 2019 über eine Landstromanlage am Norwegenkai. 2021 folgte eine kombinierte Anlage zur Versorgung von Kreuzfahrtschiffen am Ostseekai und Fährschiffen am Schwedenkai. Über die bestehenden Landstromanlagen wurden nach Angaben des Seehafens im laufenden Jahr rund die Hälfte der Anläufe von Fähr- und Kreuzfahrtschiffen mit Landstrom versorgt.
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